Jessi und Andi reisen

In 150 Tagen um die Welt

Neuseelands hoher Norden (Far North)

Wir entschieden uns Französisch-Polynesien eine Woche früher als geplant zu verlassen und die gewonnene Woche in noch mehr Zeit in Neuseeland zu investieren und wir wurden reich belohnt!

Hoch in den Norden

Ursprünglich hatten wir geplant von Auckland aus auf der Nordinsel in Richtung Süden zu reisen und den nördlichsten Zipfel Neuseelands wegzulassen. Da wir nun mehr Zeit hatten und auch unser, schon vorab gebuchter Campervan, erst in einer Woche verfügbar sein würde, entschieden wir uns die Woche mit einer Fahrt von Auckland hoch in den Norden und zurück zu nutzen. Bereits von Tahiti aus planten wir die Eckdaten der Tour und buchten uns ein kleines Mietauto (Hyundai Accent) und verschiedene AirBnB-Übernachtungsmöglichkeiten. Es ist das erste Mal auf unserer Reise, dass wir nach einem konkreten Plan reisen, fühlt sich für uns etwas fremd an, aber da bald die Hochsaison losgeht, wollen wir mit den AirBnB-Unterkünften auf Nummer sicher gehen. Auf der Karte seht ihr wo wir durchgefahren sind und wo wir gestoppt haben. Zusätzlich gibt es Infos zu den Übernachtungen, wenn ihr drauf klickt:

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Wir hatten als ersten Stopp die Insel Waiheke in der Bucht von Auckland vorgesehen, da die letzte Fähre um 18.00 Uhr fuhr, haben wir nach Absprache und langem Überlegen die Fähre voraus gebucht, da wir um 13.45 Uhr hätten landen sollen und eigentlich genug Zeit blieb um den Mietwagen zu holen und zur Fähre zu fahren.

Nun auf die Air Tahiti ist nicht viel Verlass… zuerst rollte das Flugzeug auf die Startpiste und musste dann unmittelbar vor dem Start wieder zurück infolge eines angeblichen Defektes. Nach einer Stunde warten im Flugzeug, wurden wir plötzlich aufgefordert uns abzuschnallen, damit das Flugzeug getankt werden kann. Spätestens dann schauten man sich untereinander komisch an, hatten sie echt vergessen zu tanken? Oder war zu wenig im Tank?? Irgendwie bleibt ein mulmiges Gefühl und wir verbrachten weitere 40 Minuten, während denen nichts vorwärts ging.  Kurz: Wir hatten am Ende in Auckland über 2.5h Verspätung, schafften die Fähre nicht mehr und mussten kurzfristig eine zusätzliche Unterkunft und eine neue Fährpassage für den nächsten Tag buchen.

Danach lief alles wie geplant – und die Fährgesellschaft war unglaublich kulant, sie haben unsere Fahrt vom Voraben direkt als Rückfahrt umgebucht und uns sogar noch einen Spezialdeal gegeben, so dass wir für die Rückfahrt nur einen Viertel bezahlten… das nenn ich mal Kundenservice 🙂

Der hohe Norden ist geprägt von weiten unglaublich grünen Feldern, sanften Hügeln, viel Sonne und schönen Küsten. Uns beiden hat es vor allem die Landschaft angetan. An den unendlichen grünen Weiten auf denen unzählige Schafe (Neuseeland hat etwa 30 Mio. Schafe auf rund 6 Mio. Einwohner) und Kühe weideten, konnte man sich kaum satt sehen. Wir folgten den Küstenstrassen und genossen die grandiose Aussicht aufs Meer. Ein herrlicher Frühling begrüsst uns hier in Neuseeland mit viel Sonne und milden Temperaturen. 

Ebenfalls grossartig waren die vielen kleinen und grossen Wasserfälle und Flüsse. Ein Naturschauspiel waren vor allem die Rainbow-Falls in Whangarei. Wir hatten grosses Glück und waren genau zum richtigen Zeitpunkt dort, wo sich Sonne und Wind so abwechselten, dass wir den Regenbogen des Rainbow-Falls auch wirklich sehen konnten. Nur 15min später war der Regenbogen schon verschwunden.

In Paihia genossen wir das Leben am Meer und vor allem die Sonne – Paihia, im Sommer ein Hotspot für Segler, Surfer und junge Backpacker, war erst gerade am „warmlaufen“, dennoch war schon viel Leben im Dorf und das Bay Adventure Backpackers Hostal, in dem wir wohnten, das beste Hostal unserer ganzen Reise. Ein modernes Studio mit Küche und tollem Bad, für gerade mal 40 Franken und dazu gab es noch einen beheizten Pool und Gratiszutritt zum Tennisplatz nebenan – also holten wir uns an der Reception Schläger und Bälle und auf gings zum Court – perfekt!

Unsere Reise ging weiter in Richtung Norden, wir stoppen bei wilden aber wunderschönen Stränden, machen lange Spaziergänge, die meist auch Kletterpassagen beinhalteten und erreichten so tolle abgelegne Küstenspots. Nur von den beissenden Sandfliegen muss man sich hier sehr in acht nehmen, die jucken noch tagelang!! Schliesslich erreichten wir auch Cape Reigna, den nördlichsten Punkt Neuseelands mit seinem tollen Leuchtturm. Ausser uns sind nur zwei, drei andere Touristen dort und wir spazieren den wunderschönen Küstenwegen entlang. Es windet sehr stark, aber es passt zur tollen Stimmung und Kulisse. Dann kommen wir sogar noch in den Genuss eines wunderschönen Sonnenuntergangs. Wir übernachten ganz in der Nähe auf einer Rinderfarm und werden von Irma verwöhnt. 

Auf dem Weg zurück Richtung Auckland, konnten wir einen Blick auf die gigantischen Kauri-Trees werfen. Die Bäume sind zum Teil über 2000 Jahre alt und sind wirklich gigantisch gross. Die Bäume werden heute geschützt, da eine Pilzkrankreit die empfindlichen Wurzeln der Bäume angreift und den Baum in kürzester Zeit vernichten kann. Dem entsprechend geht man auf dem Weg zu den Bäumen durch regelrechte Dekontaminierungszonen und muss seine Schuhe desinfizieren. Ein weiterer Vorteil: Man hat auch gleich mal wieder saubere Schuhe 🙂 Auch bei den vielen anderen herrlichen Wanderungen, die wir hier täglich unternehmen, sieht man überall diese Schuhwaschstationen. Eine gute Sache um diese tolle Natur zu schützen. 

Land und Leute

Auf unserem Weg bis an die Nordspitze Neuseelands haben wir nicht nur die Landschaft und das Land bestaunen können, sondern auch viele herzliche Leute, bei denen wir nächtigen durften, kennengelernt. Leute wie Chris & Abby, ein junges „Deutsch-Kiwi“ Paar, das auf den Weingütern in Waiheke arbeitet oder Clyde & Penny, zwei Rentner die sich ihr Traum vom Strandhaus zur Pension erfüllt haben und sich mit AirBNB etwas dazu verdienen. Bei den Glenys schliefen wir im Wohnwagen und fütterten Schafe. Der mit Abstand verrückteste, gastfreundlichste und lustigste war aber Ross. Ross sagt von sich selbst, er lebe „in the middle of nowhere“, war früher Roadie für die Rolling Stones und Elton John, hatte genug vom Leben in Auckland und kaufte sich eine kleine Farm im Nirgendwo, bildet Blindenhunde aus und möchte die Farm nun Schritt für Schritt mit kleiner Käserei etc. zum Erlebnishof ausbauen.

Lustige Geschichte: Aktuell hat Ross Mary, eine junge Labrador-Hündin, zur Weiter-Ausbildung und Sozialisierung bei sich, die durch die erste Blindenhundprüfung gefallen ist. Ross, der perfekte Gasgeber hat uns zum Morgenessen frisches Brot gebacken und Eier gekocht. Er wollte uns noch weitere Brote als Wegverpflegung mitgeben. Als wir nach dem Morgenessen mit ihm draussen die lustigen Schweine fütterten, hatte Mary drinnen sage und schreibe alle 4 kleinen Brotlaibe von der Küchentheke aufgefressen. Grosse Lacher und da meinte Ross nur: „Mary… jetzt weiss ich, dass du nie ein Blindenhund werden wirst“. Aber er will sie selber behalten, da sie ihm sehr ans Herz gewachsen ist…

Nach den vielen Begegnungen mit Einheimischen geht es nun nach Auckland, wo wir unseren Jucy Campervan abholen und in Richtung Südinsel fahren werden – eine ganz neue Art zu reisen – wir freuen uns sehr auf unser Heim auf Rädern!

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2 Kommentare

  1. Lisbeth 28. November 2017

    Einfach super und wunderschön! Euer liebevoll komentierter Reisebericht. Hab jedesmal beim Lesen das Gefühl, auch dabei zu sein.
    Jetzt nichts wie los und die schönsten Plätze und Destinationen, die ihr so warmherzig beschrieben und empfohlen habt, buchen!! Hätte jedenfalls grosse Lust dazu?
    Ich grüsse euch vom nasskalten Zürichsee-Gestade. Wir brauchen warme Jacken und heissen Tee. Haben aber viel Sonne im Herzen! Ich grüsse Euch beide herzlich
    Lisbeth

    • Jessica 2. Dezember 2017

      Danke liebe Lisbeth!
      Schön, wenn wir so viel Reisefreude weitergeben können mit unseren Berichten. Wir können alle Destinationen wärmstens weiterempfehlen. Also los, Kofferpacken und auf geht’s!! 🙂

      Jetzt hat Euch ja der Schnee in der Schweiz erreicht, passend auf die Adventszeit! Geniesst es!

      Wir schicken warme Grüsse aus Sri Lanka
      J&A

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